Афиша - кино

29.07.2012 • 20:00

Oma & Bella
кино
Eintritt ab 6,50 €
http://www.kino-krokodil.de/
Oma & Bella

D 2012, 75 min / KINOSTART
Regie: Alexa Karolinski
www.omabella.com

Oma & Bella ist ein Film über zwei jüdische Frauen in Berlin und porträtiert ihre jahrzehntelange Freundschaft: Die beiden teilen nicht nur eine außergewöhnliche Geschichte, sondern halten diese mit Humor und guter jiddischer Küche lebendig. Der Film begleitet die Freundinnen durch ihren Alltag, beobachtet sie bei ihren täglichen Routinen, lauscht ihren Gesprächen über Herkunft, Identität und Erinnerung. Dabei zeichnet er die mutige Entscheidung der beiden Holocaust-Überlebenden nach, Deutschland zur Heimat zu machen, sich und ihr Leben in jüdischer Tradition neu zu erfinden. Der Film illustriert, wie es den zwei Holocaust-Überlebenden gelingt, durch die Zubereitung der Gerichte ihrer Kindheit Tradition lebendig zu halten und Erinnerung zu teilen. Essen, so wird deutlich, bedeutet Erinnern, Lieben und Gegenwart.

Regina Karolinski, 84, wurde 1927 als jüngstes von fünf Kindern in Katowice geboren. 1942 wurde sie von ihrer Familie getrennt und in ein Arbeitslager im damaligen Reichsgau Sudetenland deportiert. Dort blieb sie bis zur Befreiung des Lagers durch die Rote Armee im Frühjahr 1945. Mit dem Wunsch in die USA zu emigrieren, reiste sie 1946 nach Berlin. Die folgenden drei Jahre verbrachte sie in einem Displaced Persons (DP)-Lager am Rand der Stadt und bekam im Januar 1948 ihren Sohn Symcha. Regina blieb daraufhin in Berlin, gründete eine Parfümerie in der Brunnenstraße und lernte dort ihren zweiten Ehemann kennen. Das Geschäft musste mit dem Mauerbau schließen und so arbeitete Regina im Folgenden in einem Juweliergeschäft. 1984 ging sie in Rente. Sie war eines der ersten Mitglieder der Jüdischen Gemeinde der Stadt und ihre Hochzeit mit ihrem Mann Alex war die erste, die im neuen Gemeindezentrum in Charlottenburg gefeiert wurde.

Bella Katz, 88, wurde 1923 in Vilnius geboren. 1941 wurde sie zusammen mit ihrer Familie ins Ghetto der Stadt deportiert. Als das Ghetto 1943 liquidiert wurde, gelang ihr die Flucht in die Wälder, wo sie sich als Partisanin der Jüdischen Widerstandsbewegung anschloss, bis die Rote Armee sie 1944 befreite. Obwohl ihre gesamte Familie ermordet wurde, kehrte sie nach Vilnius zurück, wo sie ihren Mann Gdalia Katz kennenlernte. Mit ihm reiste sie im Dezember 1945 nach Berlin, von wo aus auch sie auswandern wollten. 1946 bekam sie ihren Sohn David. Nachdem die Emigration nicht gelang, blieben sie in Deutschland. Dort betrieb Bella eine Boutique, eine Schokoladenhandlung, eine Hähnchenbraterei und schließlich den Nachtclub Las Vegas. Nachdem Regina sich 2007 einer Hüftoperation unterziehen musste, zog Bella bei ihr ein, um ihr Genesung zu begleiten. Vier Jahre später ist die Hüfte geheilt, Bella und Regina aber wohnen noch immer zusammen
Kino Krokodil

Greifenhagener Str. 32
10437 Berlin
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